Ich habe nur zwei Tagesausflüge gemacht, kann also nicht wirklich mit Kompetenz über Portugal sprechen. Aber es war doch interessant, wie sich das Umland von Lissabon dargestellt hat.
Erstens war ich überrascht, wie dicht besiedelt Portugal nördlich des Tejo ist. Wenn man über Land fährt, sieht man immer wieder kleine Siedlungen, auch größere Städte und viele Bauernhöfe. Und es ist sehr grün, d.h. es regnet genug, der Atlantik ist nahe. Südlich des Tejo (Alentejo) ändert sich aber das Klima, es ist dort heißer und trockener.
An den Steilküsten passieren viele Unfälle mit Touristen. Entweder stürzen sie die ungesicherten Steilhänge hinunter oder sie übersehen die Flut und werden im Meer gefangen. Eine Gefahr, vor der auch jeder Normandie oder Bretagne Besucher gewarnt wird.
Wer länger bleibt, sollte sich Sintra anschauen. Aber dazu viel Zeit und eine gut gefüllte Brieftasche mitbringen.
Der Verkehr ist sehr entspannt. Man kann es also riskieren, mit dem Mietwagen herumzufahren, wenn man einen Beifahrer hat, der Karten lesen kann.
In Lissabon selbst würde ich trotzdem nicht fahren wollen. Wer Stadt und Land kombinieren will, Auto am Flughafen mieten und abgeben.
Während meines Aufentahlts wurde über den portugiesischen Wasserhund diskutiert, der bei Präsident Obama "First Dog" wurde. Vor die Linse habe ich leider keinen bekommen!
Diese beiden Länder haben sehr viele Gemeinsamkeiten. Beide sind der kleine Reststaat eines großen Reiches und haben eine für die Landesgröße überdimensionierte Hauptstadt.
Wie in Wien früher, sorgt an manchen Stellen ein übertriebener Mieterschutz für verfallene Häuser. Beide Städte bieten ein Übermaß an Kultur. Ähnliche sentimentale Musik (Fado und Wiener Lieder), aber es gibt keine Gemeinsamkeiten in den Sprachen.
Keine sichtbaren Folgen der Kolonialisierung in Österreich. Obwohl Portugal keine Kolonien mehr hat, spielen Angola, Macao und Goa immer noch eine große Rolle in den Nachrichten. Die einzigen portugiesischen Gebiete außerhalb des Kontinents sind die Azoren und Madeira.
Portugal hat nach dem zweiten Weltkrieg hungernde, österreichische Kinder zum Erholen eingeladen. Meine beiden etwas älteren Nachbarsfreundinnen haben davon auch profitiert. Die wichtigste Erkenntnis der beiden war, dass man das Wort BUTTER nicht aussprechen durfte. Sie haben aber dafür keine Erklärung bekommen, wer jetzt neugierig wird, Butter klingt wie Puta (= Prostituierte).
www.euxus.de/lissabon-portugal.html