Der Pöstlingberg ist der Hausberg der Linzer, gut sichtbar im Norden der Stadt. Jedes Linzer Kind musste früher mindestens einmal im Jahr hinauf auf den Berg, am liebsten mit der Pöstlingbergbahn, die immer noch die steilste Adhäsionsbahn der Welt ist, das heißt, sie hat keine Zahnräder, wie sonst andere Bergbahnen.

Bergstation Pöstlingbergbahn

Die kleinen Kinder fahren dann angstfrei mit der Grottenbahn (existiert seit 1906!), einer kleinen Kreisbahn mit Märchenszenen in einem der vielen Pulvertürme und Befestigungsanlagen, die man aber inzwischen längst alle umgebaut hat.

Pöstlingberg, Zugang zur Grottenbahn

Die Eltern gehen essen und schauen hinunter auf ihre Stadt, vorausgesetzt es ist ausnahmsweise gutes Licht und die Luft ist sauber, was auch heute noch nicht immer der Fall ist.

Aussichtsplattform Pöstlingberg

Pöstlingberg, Kirchenwirt

Früher ist Linz oft im Smog versunken und dann hat man auf den Tramways damit geworben, dass auf dem Pöstlingberg die Sonne scheint. Im Winter war die Wiese auf der Nordostseite unser Schigelände. In einigen Schulausflügen wurde uns die Befestigungsanlage erklärt.

Pöstlingberg-Schlössl

Im Zeitalter von Computer und Erlebnisparks ist der Pöstlingberg, neben seiner Funktion als Wallfahrtskirche, vor allem ein nostalgisches Refugium geblieben, heute eher für die rüstigen Großeltern mit ihren Enkelkindern. Gut essen kann man immer noch oben, aber unsere verwöhnten Kinder sind vielleicht etwas enttäuscht, von dem, was uns früher begeistert hat.

Pöstlingberg Wallfahrtsbasilika

Lediglich die Fahrt mit der Pöstlingbergbahn wird auch heute noch in guter Erinnerung bleiben. Dieses Fahrgefühl bekommt man nicht alle Tage!

Pöstlingberg Bergstation

Wer ihn mit dem Auto besuchen will, die Beschilderung zum Pöstlingberg ist ausgezeichnet und es hat meistens auch genügend Gratis-Parkplätze.

Ich fahre immer noch gerne hinauf und erinnere mich, wie früher an Festtagen, wie z.B. Muttertag, ein Riesengedränge war und denke an meine lieben Eltern, die mir mit großer Geduld und Freude immer wieder die wichtigsten Bauwerke im Linzer Dunst erklärt haben.

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Otto Buchegger

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