Alle Lateinschüler der Welt haben sicherlich das Bedürfnis die Stätten von denen sie immer gelesen haben doch selbst einmal aufzusuchen. Und es gibt in Rom tatsächlich noch erstaunlich viel, was die Jahrhunderte überlebt hat.
Man braucht allerdings schon sehr viel Fantasie, will man vor seinem geistigen Auge die alten Stätten rekonstruieren und mehr als nur Steine sehen. Zum Glück gibt es überall in Rom das obige Poster zu kaufen, das enorm dabei hilft.
Wie wir alle wissen, war das antike Rom auf den sieben Hügeln CAPITOLINUS, PALATIUM, AVENTINUS, CAELIUS, ESQUILINUS, VIMINALIS und QUIRINALIS erbaut. Auf dreien davon, Capitolino und vor allem Palatino und Esquilino hat man auch noch heute auf großen Flächen die Reste des antiken Roms bewundern.
Das antike Rom war sehr übersichtlich und so können wir heute als Touristen es schnell durchqueren, wenn wir uns keine Details anschauen. Startpunkte sind entweder die Piazza Venezia oder die Metro B Colosseo, die beide gut zu erreichen sind.
Das Kolosseum liegt zwischen Palatino und Esquilino und ist auch selbst eine Führung wert. Mir allerdings sind die Geschichten dazu zu blutrünstig und ich schaue es mir lieber nur noch von außen an. Es ist in seiner Größe auch nach modernen Maßstäben noch imposant, wieviel mehr mag es gewirkt haben, als die anderen Gebäude noch nicht so hoch wie heute waren.
Steigt man von der Piazza Venezia auf das Kapitol, dann kann man mit wenigen Schritten sowohl einen Überblick über das Forum Romanum, wie auch über das Forum Trajanum bekommen.
Viele Rombesucher nehmen sich allerdings mehr Mühe und sie klappern alle die stadtnahen antiken Stätten ab. Dazu gehört dann auch die Thermen und der Circo massimo.
Fast beeindruckender aber finde ich die in die neuere Stadt integrierten Reste der Antike, wie z. B. den Vesta Tempel. Sie zeigen besser diese totale Vermischung zwischen alt und neu und die sich daraus ergebenden Probleme.
Ehrlich gesagt ich beneide die römische Stadtverwaltung nicht um die Schwierigkeiten im Umgang mit der Antike und ich hätte auch nicht die Geduld und Einsicht alles zu konservieren. Im Gegenteil ich fürchte, dass man dadurch auch die Zukunftsfähigkeit Roms in Frage stellt.
Aber ich bin ja auch in Latein keine Leuchte gewesen. Allerdings denke ich auch, dass selbst die Italiener kaum noch Beziehungen zur Antike haben. Bei einem Quiz im Fernsehen (so ähnlich wie "Wer wird Millionär") scheiterte eine durchaus gebildete Frau im mittleren Alter an der teuren Frage: Was bedeutet die römische Zahl XL (Antwort 40 = 50-10)? Angeregt durch den Film Gladiator versammeln sich neuerdings am Geburtstag Roms (21.4.753 v. Chr.) Rom-Fans aus allen Teilen der Welt in ihrem Roma Eterna.
Solange massenhaft Touristen wegen der Altertümer nach Rom strömen, wird man sich wahrscheinlich fürs Konservieren entscheiden, auch wenn es teuer ist und auch wenn dadurch die Stadtentwicklung leidet. Lieber keine weitere U-Bahn als weniger Touristen, so lautet wahrscheinlich die Überlegung der Stadtplaner.