Sonntag, 11. Juli 2004
Wir stehen wieder um 6 Uhr auf, Frühstück wie gewohnt bei Burger King, packen, auschecken, mit allen Taxen und Spesen hat übrigens jede Nacht über 60 Dollar gekostet. Geworben wurde mit 29$, aber wir kennen ja die Werbeversprechen. Das Frontier hätte 90 Dollar gekostet und wäre auch nicht besser für uns gewesen. Um 8 Uhr haben wir Las Vegas verlassen. Es geht immer Richtung Nord-Osten, die I-15 entlang. Den Abstecher nach Lake Mead haben wir uns gespart, weil wir später Lake Powell sehen werden.
Bei Mesquite verlassen wir die Staatsgrenze von Nevada und fahren ein ganz kurzes Stück durch Arizona und kommen nach Utah. Ich sage zu Utah immer "God's Country", das Land des lieben Gottes, weil es so wunderschön, sauber und ordentlich ist. Wir durchqueren St. George und diskutieren, wo wir heute übernachten sollen: Entweder in Cedar City oder näher am Bryce Canyon. Wir verschieben die Entscheidung bis nach dem Mittagessen, diesmal ganz nobel, aber viel zu viel in der Pizza Hut.
Wir durchqueren einmal Cedar City, da der Ort aber nicht sehr ansprechend ist, beschließen wir weiter Richtung Bryce Canyon zu fahren. Die Landschaft ist wunderschön. Wir machen einen kleinen Umweg über Cedar Breaks, ohne zu wissen, was uns dort erwartet: Ein traumhafter Ausblick auf ein Natur-Amphitheater, mit Riesen- Figuren, den Chessmen (Schachfiguren). Ist durchaus vergleichbar mit dem Bryce Canyon. Da wir noch durch viele Nationalparks kommen werden, kaufen wir hier eine Jahreskarte für 50 Dollar, gültig für alle Parks.
Ohne diese Karte kostet der Eintritt allein in den Bryce Canyon 20 Dollar, so lohnt sich für den weiteren Verlauf der Reise diese Karte auf jeden Fall. Vom Gipfel vom Cedar Breaks ist man 10300 Fuß hoch und man kann sogar bis zum Zion National Park schauen. Die ganze Landschaft ist alpin, alles mit Nadelbäumen bedeckt. Ein Hochgebirgssee, der Panguitch Lake erinnert mich sehr an Österreich. Die Fahrt geht dann wieder lange und steil bergab, hinunter ins Tal, bis Panguitch, ein kleiner Ort, in dem es nicht mal McDonald's oder Burger King gibt.
Wir nehmen gleich das erst beste Motel: Church Blue Pine Motel, die Nacht für 45$, mit der Absicht, dort 2 Nächte zu bleiben. Nach einer kurzen Siesta fahren wir in den etwa 25 Meilen entfernten Bryce Canyon (Info deutsch, englisch) und sind überwältigt. Besonders der Ausblick vom Inspiration Point und dem noch etwas höher gelegenen Upper Inspiration Points ist ein Naturweltwunder.
Da der Himmel leicht bewölkt ist, ändert sich der Blick in den Canyon laufend. Wir fahren mit dem Auto weiter Richtung Bryce Point, mit ähnlich fantastischem Ausblick, aber ganz anderen Details. Man kann nicht nur Gebäude in den Naturformationen erkennen, sondern auch Gestalten und Ansammlungen.
Leider können die Fotos den Originaleindruck kaum wiedergeben, weil die Bezüge zu den Größen und der Weite fehlen. Wir schauen uns auch noch die beiden weiteren Ausblicke an: Paria View und Sunset Point.
Letzterer ist sehr passend, da die Sonne in einer Stunde untergehen wird. Alles ist in rotes Licht getaucht, ein Anblick bei dem man nicht aufhören kann zu schauen. Morgen wollen wir tagsüber bei anderem Licht uns den Bryce Canyon noch einmal anschauen.
Wir haben - wie die Mehrzahl der Besucher - alle Nationalparks nur als Autotouristen besucht und jeweils nur kurze Wanderungen gemacht. Dies war für den Hochsommer auch angemessen, weil einerseits die Hitze und andererseits auch unberechenbare Gewitter den Aufenhalt gefährlich machen können. Dass es extrem stark regnen und auch hageln kann, habe ich selbst schon am eigenen Leibe erlebt und man sieht es ja auch an den Formationen, die dieser Regen, gemeinsam mit Wind und Eis, hervorbringt. Viel mehr hat man allerdings von diesen Naturwundern, wenn man ausgedehnte Wanderungen machen kann, dies dann allerdings dann zu einer anderen Jahreszeit. Da die Schatten eine große Rolle spielen, sind besonders Sonnenaufgang und Untergang attraktive Momente.
Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir wieder die halbe Stunde zurück ins Hotel und hoffen, dass unsere Nachbarn genau so nett und ruhig sind wie wir. Unser Problem morgen wird das Frühstück sein, da es, wie gesagt, weder McDonald's noch Burger King gibt.
www.euxus.de/usa-las-vegas-panguitch.html