Sonntag, 25 Juli 2004
Wir schlafen bis 08.30h und fahren erst um 10.00h weg. Wir wollen eine kurze Stadtrundfahrt durch Downtown und die Hafengegend San Diegos machen. Da aber der Flugzeugträger Ronald Regan von seiner ersten Fahrt zurückgekommen ist und viele Menschen dies auch sehen wollen, ist die Stadt total mit Autos verstopft.
Wir reagieren schnell und fahren aus Downtown heraus und nehmen die riesige, hochgeschwungene Bay Bridge und wie auf einer Achterbahn können wir San Diego von oben beobachten.
Wir nehmen gleich auch die Rückfahrt über die Brücke und sehen auch die südlichen Hafenteile von San Diego. Hier wird sehr deutlich, wodurch der Reichtum dieser schönen Stadt entsteht, nämlich vom Bau von Schiffen, auch von Kriegsschiffen.
Bei der Ausfahrt aus der Stadt fällt uns auf, dass der Flughafen noch mitten in der Stadt liegt. Wir fahren auf der I-5 nach Norden und versuchen immer wieder einen schönen Strand für uns zu finden.
Erst in Oceanside werden wir fündig und wir kommen auf einen wunderschönen öffentlichen Sandstrand, der sogar kostenlos ist. Das Wasser ist kalt, keiner von uns hat es bis über die Knie hineingewagt, auch die Luft ist nicht sehr heiß. Und das Ende Juli! Trotz der "hazyness" werden wir beide einen ordentlichen Sonnenbrand bekommen.
Es ist nett, den Amerikanerinnen bei ihren Strandgängen zuzusehen. Im Wesentlichen besteht das Stranderlebnis aus Quatschen und Rumliegen. Die Wellen sind nicht besonders überragend, trotzdem versuchen sich viele am Surfen, einige Kinder versuchen es auf flachen Brettern am Strand.
Beobachtet man die Surfer, dann versteht man auch, warum das Surfen hier in Kalifornien so beliebt ist. Es ist eine gute Möglichkeit, trotz der Kälte im Wasser zu bleiben: Man ist stets an der etwas wärmeren Oberfläche, bekommt dabei mehr Sonne ab und man hat zusätzliche Bewegung, die auch wärmt!
Philipp spekuliert, warum die Amerikanerinnen meist viel besser als die Deutschen aussehen. Sicherlich ist dies ein auch ein Urlaubsphänomen (je länger Männer von Zuhause weg ist, um so schöner werden die Frauen), aber sie investieren auch viel mehr in Schönheit. Liest man die Gratiszeitungen (Wochenblätter) in Kalifornien, dann sind diese voll mit Angeboten von Schönheitsoperationen und Behandlungen.
Größere Brüste und schönere Zähne werden zigfach angeboten. Jetzt weiß ich auch, warum es immer noch soviel SPAM gibt. Viele Amerikaner scheinen diese Angebote tatsächlich anzunehmen! Wahrscheinlich fördert auch die lokale Filmindustrie diese Entwicklung. Ein Inserat bringt es auf den Punkt: Einige Tausend Dollar in den Körper investiert und als Lohn dafür dann einen Mercedes fahren.
Unser Strandteil war relativ leer, dort wo der Life Guard ist, drängen sich die Menschen. Die Flut steigt stetig und der Strandstreifen wird immer schmäler. Nach drei Stunden Erholung verlassen wir den Strand Richtung Los Angeles.
Bis auf ein kürzeres Staustück kommen wir problemlos auf der I-5 bis zum Exit Harbour Blvd, in dessen unmittelbarer Nähe sich auch unser Super8 Motel befindet. Da wir im früheren Motel keinen Platz mehr bekommen haben, haben wir dieses telefonisch vorbestellt und obwohl es wesentlich billiger als das vorige ist (60 Dollar pro Nacht) erweist es sich für unserer Zwecke als bestens. Heute wird noch einmal gewaschen und vielleicht gehen wir heute Abend auch noch einmal Shoppen.
Obwohl ich den Autoverkehr in California überhaupt nicht liebe, Kalifornien auch immer wieder sehr europäisch wirkt und es gar nicht so leicht ist, hier die für uns so praktischen Fast-Food-Restaurants zu finden, hat sich diese Woche im Los Angeles Becken als durchaus lehrreich und ansprechend erwiesen.
Speziell für Philipp war der Kontrast zu den Wüsten- und Bergorten, in denen wir vorher gewesen sind, interessant. Für mich selbst hätte ich anders entschieden und mich nur auf die Nationalparks beschränkt und die Küste gemieden. Aber so sind wir beide zu unserem Recht gekommen.