Las Vegas muss man sich unbedingt einmal anschauen. Danach wird man es entweder lieben oder hassen. Auf jeden Fall hilft dieser Besuch Amerika und die Amerikaner besser zu verstehen, auch wenn Las Vegas selbst ziemlich einzigartig und damit völlig untypisch für andere amerikanische Städte ist.
Die Orientierung in Las Vegas ist extrem einfach. Die Casinos liegen fast alle östlich der I-15, von Süden kommend ist die erste interessante Abfahrt Tropicana, dann kommen weitere 4 Abfahrten. Die letzte interessante ist Sahara. Auch der Flughafen im Süden der Stadt ist ganz nahe.
Zur Übersicht ist es hilfreich, einmal mit dem Auto den Strip (Las Vegas Boulevard) abzufahren, der allerdings am Nachmittag und Abend total überfüllt ist. Den Strip abzulaufen ist mühsam, wir haben es in drei Etappen gemacht, was ein gute Lösung war. Erste Etappe vom Excalibur bis nach Paris, zweite Etappe vom Norden her, vom Frontier bis Caesars Palace und dritte Etappe mit der Trambahn von Excalibur zum Mandaly Bay und zu Fuß zurück.
Es gibt unheimlich viel zu sehen und ich kenne bis jetzt keinen anderen Platz, an dem es so viele Fotomotive auf einem so kleinen Raum gibt. Als "Sin City" zieht es die Amerikaner vor allem durch Spielen, Saufen, Shows und Sex an, wer sich dafür nicht so interessiert wird trotzdem durch die unzähligen architektonischen Besonderheiten und Fassaden entschädigt.
Jeder Casino-Komplex ist eine kleine Welt für sich. Die Hotels haben riesige Ausmaße mit zum Teil über 1000 Zimmern. Die Spielhallen sind unübersehbar groß. Hotels sind nur dann preiswert, wenn sie ein Casino haben, aber auch bei den Casino-Hotels gibt es große Unterschiede und auch sehr teure Hotels.
Das mit Abstand teuerste ist das Venetian mit seiner einzigartigen Kulisse. Für einen ganz guten Überblick genügen in Las Vegas 2 Übernachtungen. Natürlich kann man hier auch eine Woche verbringen, wenn man diese amerikanische Vorstellung von der Welt liebt.
Das normale Leben in Las Vegas ist auf der Westseite der I-15, wo man alle typisch amerikanischen Einrichtungen vorfindet. Las Vegas ist sicher ein "Muss" für jeden Amerika-Kenner. Neben den beiden anderen Städten New York City und Washington D.C. vermittelt es sehr viel über die amerikanische Lebensart und deren Tabubereiche.
Seinen Höhepunkt aber dürfte es inzwischen erreicht haben. Besonders das Internet hat viel dazu beigetragen, dass es seine herausragende Stellung als Zockerparadies abgeben wird. Aber seine einzigartigen Attraktionen, z.B. ganz im Norden die Fremont Street Experience mit den Viva Vision Lichtshows (am größten "Bildschirm" der Welt, 400m lang!), werden noch lange Besucher anziehen.
Wer nur Spielen und sich erholen will, für den ist allerdings Laughlin etwa 100 km südlich von Las Vegas die bessere Alternative. Es ist noch viel billiger und die Lage am Wasser, dem Colorado River, einzigartig.
Beim Rückflug habe ich nochmals die ganze Stadt aus der Luft gesehen. Las Vegas ist wesentlich größer, als wir es beim kurzen Autofahren erlebt haben. Auch nicht sichtbar für uns waren die vielen Opfer, die Spielsucht und der Alkohol verursachen. Wo viel Licht ist, ist - auch in Las Vegas - viel Schatten.
Hier noch einige Links zu Las Vegas, das 2005 seinen hundertsten Geburtstag gefeiert hat: Unterhaltung, Buchen, Zocken.