"Gönne dir einmal in deinem Leben eine Rundreise durch die Nationalparks des mittleren- und Südwesten der USA", so stand es in meinen Aphorismen. Animiert wurde ich dazu durch eine Rundreise im Jahre 1984, die mich mit meiner Familie über 8000km während 6 Wochen durch alle diese schönen Plätze geführt hat. Damals waren meine Töchter 18 und 15 Jahre alt. Mein Sohn Philipp hat diese Reise auch schon im Bauch seiner Mutter mitgemacht.
Seinerzeit waren wir noch darauf aus, möglichst viele Plätze zu besuchen und die Rundreise war entsprechend strapaziös. 20 Jahre später, Philipp hat inzwischen das Abitur gemacht, wollte ich es besser machen, habe ich die Reisezeit auf nur 3 Wochen angesetzt, mich auf den Südwesten konzentriert und auch nur eine Auswahl aus den wirklich schönsten Plätzen genommen und mehr Zeit für Erholung eingeplant.
Die Reisezeit war günstig gewählt, der Dollarkurs sehr niedrig, inzwischen war auch meine alte Mutter verstorben und ich war frei von äußeren Zwängen in der Gestaltung. Philipp hatte im Juli viel Zeit gehabt, da das Abitur vorbei war und so haben wir den Juli 2004 für eine Neuauflage der Rundreise gewählt.
Dieses Mal sind wir nicht in Denver sondern in Los Angeles gestartet und wir haben auch Las Vegas in unser Programm aufgenommen. Als Vorbereitung in Deutschland haben wir lediglich die Flüge gebucht und das Mietauto, sowie die erste Nacht im Hotel in Los Angeles. Alles andere, wie auch die detaillierte Gestaltung der Reiseroute wollten wir unterwegs entscheiden.
Dies hat sich auch sehr bewährt, das Finden von Hotels war meist kein Problem, wir haben uns immer um 16 Uhr danach umgesehen und überall noch ein preiswertes gefunden. Die Hotelpreise liegen zwischen 40 und 70 Dollar pro Zimmer. Lediglich das Wochenende in San Diego war eine Ausnahme davon. Dort zahlten wir 160$ und das erst nach längerer Suche.
Aktuelle Tipps
Seit 2009 ist eine Online Anmeldung für USA Reisen notwendig, damit man weiterhin als Deutscher ohne Visum einreisen kann (Link und Hinweise des Auswärtigen Amtes, unbedingt sorgfältig durchlesen!).
Wo ist die Schweinegrippe besonders aktiv (FluView)?
Die drei Städte Phoenix, San Diego und Las Vegas haben sich zur Tri-City-Alliance zusammen geschlossen. Las Vegas ist der ideale Startpunkt und dann auch gleich das Hotel dort und das Auto mitbuchen!
Das einzige worauf man beim Buchen von Hotelzimmern achten sollte, ist, dass sie vom "AAA approved" sind (AAA ist der amerikanische ADAC). Damit hat man die Garantie für einen mittelguten, für deutsche Verhältnisse fast luxuriösen Standard. Unsere Zimmer waren alle mit zwei großen Betten ausgestattet. Bis auf die Nächte am Flughafen haben wir in jedem Hotel / Motel mindestens zwei Nächte verbracht, das war sehr erholsam.
Da in den Motels im Normalfall kein Frühstück serviert wird, muss man die Frühstückskosten immer noch hinzurechnen. Sie liegen zwischen 5 und 10 Dollar pro Person. In den großen Städten kommen dann eventuell auch noch die Parkkosten dazu, die so um 10-15 $ liegen können.
Wir haben beim Frühstück und auch bei den andern Mahlzeiten meist zwischen McDonald's und Burger King und anderen Fast-Food Restaurants abgewechselt. Das Frühstück ist wirklich ausgiebig und hält sehr lange an. Der große Vorteil dieser Restaurants für Ausländer ist der einfache Bestellvorgang und dass man kein Trinkgeld geben muss (mindestens 15 %, meist ist dies einfach die doppelte Tax der Rechnung). Dass Kinder das Essensangebot auch lieben, ist für Familienurlaube sehr vorteilhaft. Dick wird man vom Fastfood nur, wenn man zuviel davon isst, was allerdings bei den großen Portionen aber leicht der Fall ist. Wir haben nicht zugenommen.
Für die langen Fahrten im Auto braucht man sehr viel Wasser zum Trinken, man kommt leicht auf eine Gallone (für metrische Angaben siehe dazu den USA-Rechner) pro Tag. Es empfiehlt sich, eine kleine Flasche im Cupholder zu haben und während der Fahrt ständig zu trinken. Die Hitze und das Gebläse der Klimaanlage trocknen den Körper leicht aus. Wer empfindliche Augen hat, sollte vielleicht eine spezielle Brille tragen und eventuell mit Augentropfen die Schleimhaut feucht halten.
Wir haben viel zu viel Kleidung mitgenommen, die wir nicht gebraucht haben. Neben Unterwäsche, einer kurzen Hose und täglich einem frischen T-Shirt braucht man kaum mehr. Socken stören eher in den Schuhen, bzw. es empfiehlt sich, Schuhe, die man ohne Socken tragen kann, mitzunehmen.
Was man unbedingt braucht ist ein Sonnenschutz, d.h. ein fest sitzender Sonnenhut, denn es windet häufig, Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor, um sich morgens einzucremen und Apres-Sun für den Abend. Dazu noch eine gut schützende Sonnenbrille.
Landkarten kann man sich eigentlich sparen, man bekommt fast überall gratis lokale Karten. Und für die Übersicht tut es der USA Atlas vom Reisebüro. Wir haben uns den Luxus eines aktuellen Rand McNally Road Atlas geleistet, der auch ein schönes Souvenir für Deutschland darstellt und der im Walmart für 5$ als Schnäppchen zu haben war.
Wegen des großen Zeitunterschiedes ist das Einnehmen von Tabletten möglicherweise ein Problem, ich habe dies so gelöst, dass ich täglich um etwa 2 Stunden versetzt meine Tabletten, die ich regelmäßig nehmen muss, genommen habe. Nach 4 Tagen war ich dann auf die neue Zeit eingestellt. Der Zeitunterschied beträgt 9 Stunden, bzw. 8 Stunden für Utah.
Den Mietwagen kann man normalerweise erst ab 21 Jahren mieten, Alamo bietet aber auch einen Tarif ab 19 Jahren an, allerdings mit sehr hohen täglichen Zusatzprämien. In der Praxis wird man deswegen 21 Jahre alt sein müssen, um die Reise zu genießen, schon alleine wegen der Einschränkungen in den Restaurants, in denen erst ab 21 alkoholische Getränke ausgegeben werden. Diese Altersgrenze wird auch kontrolliert. Dasselbe gilt für die Casinos.
Verpflegung unterwegs ist überhaupt kein Problem, wer nicht ins Restaurant gehen will, kann an vielen Plätzen Lebensmittel kaufen, um sich selbst zu versorgen. Wir haben einfach eine Kiste ins Auto gestellt, mit Dingen, die man unterwegs leicht essen kann: Kekse, Obst, Nüsse, um für alle Fälle vorbereitet zu sein.
Am angenehmsten für uns Deutsche sind die Kleinstädte. In ihnen bekommt man alles, was man braucht, aber sie sind auch übersichtlich, dass man sich ohne Ortskenntnisse leicht zurechtfindet. Sie sind alle ziemlich ähnlich aufgebaut und mit einiger Erfahrung findet man sich auch in einer völlig fremden Stadt leicht zurecht.
Meine allgemeine Regel, Großstädte in den USA zu meiden hat sich auch während dieser Reise bewahrheitet. Ich hätte wesentlich bessere Erholung gehabt, hätte es einen brauchbaren Weg gegeben, Los Angeles ganz zu meiden.
Die Orientierung in amerikanischen Orten ist meist sehr einfach und alles ist gut beschildert. Fast immer gibt es in den Städten eine Straße, in der alle Kirchen stehen, dann die Main Street, in der die Kaufhäuser, Restaurants und Motels sind und meist etwas abseits eine "Ess-Straße" mit den kleineren Restaurants.
Speziell im Westen, wo das Wasser knapp ist, gibt es in fast allen Orten auch Waschsalons (Laundromats), die auch für Touristen sehr praktisch sind. In ihnen hat man dann Gelegenheit immer die lokalen Indianer (native americans) zu treffen, die fast ausschließlich dort waschen. Wenn man zu Hause die geeignete Auswahl getroffen hat ("Trockner geeignet"), braucht man nicht mehr Kleidung als für eine Woche mitzunehmen.
Auch in der Wüste sind im Juli und August starke Regengüsse häufig. Für den Fall, dass man total durchnässt zum Auto zurückkommt, empfiehlt es sich, im Auto griffbereit stets eine wärmere Garnitur Kleidung dabeizuhaben, z.B. Sweatshirt und Trainingshose.
Zu den Kleinigkeiten, die man von Deutschland mitbringen sollte, gehören Ohrenstopfen (es gibt zwar bessere in den USA, aber man wird sie nicht leicht finden) und ein Übergangsstecker (z.B. für Netzgeräte). Unsere beiden Netzgeräte (für Digitalkamera und Notebook) sind zwar USA kompatibel, sprich sie vertragen 110V und 60 HZ, aber die Steckdosen sind anders und die dazu notwendigen Übergangsstecker sind in den USA fast nicht zu haben. Also muss man in schon in Deutschland daran denken und am besten für jedes Netzgerät einen Stecker mitnehmen, dann kann man die Nacht zum Aufladen der Akkus gut nutzen.
Speziell beim günstigen Dollarumrechnungskurs wird man in Amerika immer noch etwas einkaufen wollen, z.B. T-Shirts. Aber auch Markenkleidung ist in den Factory Outlets sehr preiswert, sowie auch Alltagskleidung z.B. im Walmart. Für diesen Fall ist es gut, dass man im Koffer noch genügend Platz hat. Im Zweifel also den größeren Koffer nehmen, der auf der Hinfahrt nur halb voll ist.
Bei so einer Reise wird man viel Zeit im Auto verbringen, deshalb gibt es zu den Besonderheiten im Verkehr und den technischen Einrichtungen im Auto eine eigene Seite. Auch über die Klimaanlagen habe ich einige Worte verloren. Senioren werden auch die Hinweise zu Badezimmern und Toiletten schätzen.
Jeder Tourist, besonders wenn er das erste Mal im Lande ist, macht sich Gedanken über die Mentalität unserer Freunde im Westen. Ich habe diesem Thema deshalb eine eigene Seite gewidmet, siehe dazu "Amerika ist anders".
Wer mehr als nur einige Nationalparks sehen will, sollte sich meinen Vorschlag für die perfekte USA-RUNDREISE anschauen. Damit kann man ein etwas besseres Urteil über die USA fällen. Amerika ist groß und nicht nur landschaftlich sehr verschieden.
Nach Deutschland gehören die USA zu meinen liebsten Reiseländern. Neben der Gastfreundlichkeit der Amerikaner und ihrem Optimismus (wo findet man den noch in Deutschland!) sind es vor allem der Komfort und der gute Service, die das Leben und den Urlaub so angenehm machen. Vor allem Naturliebhaber werden kaum wo anders bessere Angebote finden als in den USA (und wahrscheinlich auch in Kanada, aber dazu kann ich keine persönliche Erfahrungen anbieten). Leider existieren immer noch viele - politisch und ideologisch motivierte - Fehlmeinungen über dieses wunderbare Land. Sie kann man am leichtesten korrigieren, wenn man sich selbst unvoreingenommen ein Bild macht.
Es gibt viele und sehr nützliche Informationen zu allen Themen im Internet. Es lohnt sich diese zu Hause zu studieren und wichtige Seiten ausgedruckt mitzunehmen. Unterwegs wird dies viel schwieriger und auch viel teurer. Einige Links findet man schon bei mir, doch im allgemeinen bin ich sparsam mit dem Setzen von Hinweisen, weil sich die Inhalte und Adressen zu schnell ändern. Also bitte selbst kurz vor der Reise nachsehen.
Voraussetzungen für eine erfolgreiche Reise in den Südwesten
1. Man muss die Hitze gut vertragen. Es kann im Sommer leicht bis zu 40 Grad und mehr im Schatten haben. Diese Hitze ist allerdings trocken. An den Küsten ist es viel kühler, dafür aber auch schwüler. Und tagsüber kann es auch hier sehr heiß werden. Saunagänger werden sich leichter tun.
2. Man braucht eine Kreditkarte. Am besten ist es, eine kombinierte Credit und Debit Karte zu haben. Bei der Kreditkarte muss man unterschreiben und sie kostet Gebühren. Bei der Debit-Karte muss man den PIN eingeben.
3. Man braucht selbstverständlich einen gültigen Pass und einen Führerschein. Der deutsche Führerschein tut es in vielen Bundesstaate. Bei der Einreise wird man als Deutscher trotz neuem fälschungssicherem Reisepass fotografiert und man muss Fingerabdrücke abgeben, was aber blitzschnell geht. Schon vor dem Einchecken muss man die Adresse in den USA angeben. Zusätzlich empfehle ich die Mitnahme eines Personalausweises, weil er leichter zum Vorzeigen ist und man sich zum Beispiel bei jedem Kreditkartenkauf und auch beim Eingang zu einem Nationalpark ausweisen muss, wenn man einen Jahrespass (für 50 Dollar) gekauft hat.
4. Der "Reiseleiter" muss mindestens 21 Jahre alt sein. Ansonsten gibt es nicht nur bei den Casinos und beim Alkoholausschank, sondern auch beim Mietauto und beim Hotel buchen Probleme.
5. Man muss mindestens zu zweit fahren. Es ist allein zu riskant. Und man ist in den Staustrecken ein "Carpool" und kann dann die schnelle Route nehmen. Den Beifahrer braucht man auch zum Kartenlesen! Die Hotelkosten sind meist gleich, ob man nun alleine oder zu zweit kommt.
6. Man muss gut zu Fuß sein. Zumindest, wenn man etwas sehen will. Amerika ist zwar bekannt behindertenfreundlich und somit auch seniorenfreundlich, aber viele Sehenswürdigkeiten sind einfach nur zu Fuß zu erreichen. Also sollte man auch auf gute, trittsichere Schuhe achten. Philipp hat z.B. Wandersandalen angehabt und ist damit gut gegangen.
7. Und natürlich darf man keine Angst vor dem Fliegen haben. Man ist sehr lange im Flugzeug unterwegs und sollte dies auch genießen. Weiters ist es hilfreich, wenn man Englisch und eventuell auch Spanisch kann.
Unsere Rundreise ist in Tagesetappen aufgeteilt. An jedem Abend haben wir gleich vor Ort einen kurzen Bericht geschrieben. Philipp ist ein Meister im Tippen, er schreibt besser als einige meiner Sekretärinnen, die ich gehabt habe.
Wer mag, kann sich durch alle Seiten durchklicken und dabei auch unsere Fotos bewundern. Klickt man auf die Fotos, dann erscheinen dazu große Fotos mit 800 Pixel Breite. Fotos dieser Qualität wird man sonst im Internet nicht so oft finden! Ermöglicht hat diesen Service die älteste Tübinger Internetfirma, Heindl Internet AG, der wir dafür ganz herzlich danken.
Hinflug