Wie in anderen Metropolen auch, so bekommt man auch in Wien fast alles, was man sucht. Besonders der hohe Ausländeranteil hat auch in Wien für eine große Vielfalt im Warenangebot gesorgt. Für deutsche Touristen ist das Preisniveau vergleichbar mit Zuhause und man kann sich auch noch gut verständigen.
Es liegt mir fern, hier einen kompletten Einkaufsführer anzubieten, dazu fehlt es mir sowohl an Platz, wie auch an Kompetenz. Aber ich will der Frage nachgehen, wo man einkaufen kann und was man mitbringen soll.
Es gibt zwei Haupteinkaufsstraßen, die noble und kurze Kärtnerstraße, die von der Staatsoper zum Stephansdom führt und die wesentlich längere Mariahilferstraße zwischen Museumsquartier und Westbahnhof.
In der Kärntnerstraße wird man auf viele bekannte Namen treffen, von den internationalen Marken bis zu den lokalen Spezialitäten, wie die Sachertorte im Sacher oder einen Mozartspezialladen. Durch die vielen Bäume die dort gepflanzt wurden, hat man zwar keine Übersicht mehr, aber das Verweilen in dieser Fußgängerzone ist angenehm und auch unterhaltsam.
In der Reihe Wiener Spaziergänge kann man z.T. auch hinter die Kulissen mancher Läden und Werkstätten schauen, so z.B. auch in das Luster - Spezialgeschäft Glaskunst Lobmeyr in der Kärntnerstraße.
Wer es süß mag, wird in der dieser Gegend bestens bedient. Sachertorten, Mozartkugeln und Mannerschnitten (neu im Mannershop am Stephansplatz) stillen jedes süße Verlangen.
Die Mariahilferstraße hingegen erlaubt zwar noch etwas Autoverkehr, was für die Wiener praktisch, für die Touristen aber ohne Bedeutung ist, denn wer fährt schon mit dem Auto nach Wien hinein. Sie ist lange, will man an einer zentralen Stelle aussteigen, dann nimmt man die U 3 Neubaugasse. Auch hier ist die Baumpflanzwut ausgebrochen, die für besseres Klima sorgen soll, aber den ganzen urbanen Charakter zerstört hat und nicht mehr zulässt, dass man von den Schildern auf den Kaufhäusern von einem zum anderen gelockt wird.
Manche Hinterhöfe an den Hauptstraßen laden zu Abstechern ein. Dort ist es ruhig, gemütlich und man fühlt sich in die Zeit Schuberts zurückversetzt.
Natürlich gibt es nicht nur diese beiden zentralen Verführungsmeilen, jeder Bezirk hat weitere Einkaufszentren. Meist ist es die jeweilige Hauptstraße, manchmal auch ein Einkaufszentrum, das man neu und leicht erreichbar, z.B. an einer der U-Bahn Haltestellen, errichtet hat.
So kann man auch als Tourist im Simmeringer Einkaufszentrum beim C&A shoppen (zwischen Enkplatz und Bahnhof Simmering, aussteigen U3 Enkplatz ). Will man es etwas origineller steigt man von der U3 schon vorher beim Gasometer aus, dort wurde in einem der ausgehöhlten Gasometer ebenfalls ein Einkaufszentrum eingerichtet.
Ist man gut zu Fuß unterwegs, dann empfehle ich einen Spaziergang durch die Taborstraße im zweiten Bezirk. Als Kontrast zum nahen Ersten Bezirk erlebt man vom Donaukanal bis zur Heinestraße zentrumsnah das 'normale' Wien.
Will man viel jugendliches Publikum treffen, dann fährt man mit der U6 oder der Schnellbahn zum Handelskai. Dort ist man dann sofort in der Milleniumcity, die vom respektablen Bürohaus des Milleniumtowers überragt wird.
In zwei Komplexen, kann man nicht nur shoppen, von H&M bis zu Saturn, sondern auch vielfältig essen und ausgehen. Sogar einen Starbucks-Coffee gibt es dort, der sich in Wien zunehmender Beliebtheit erfreut, weil es dort rauchfrei und doch etwas anders als in den Cafes zugeht.
Wer in den Museen unterwegs ist, sollte das Angebot in den Shops sichten. Es fast überall gut und auch originell und oft ein guter Platz, um sich mit Souvenirs einzudecken. Ein zentraler Shop ist ReplicArt, ebenfalls in der Mariahilferstraße (genauer Babenbergerstr. 5), am Museumsquartier,
Die große Attraktion aber sind die Floh- und Antikmärkte, die gleichermaßen die Wiener, wie die Touristen anziehen. Ein absoluter Pflichtbesuch ist das Dorotheum, das berühmte Pfandhaus in der Innenstadt (Dorotheergasse 17, U3 Herrengasse).
Seine Atmosphäre ist einzigartig und eher mit einer noblen Galerie, als mit einem Antikmarkt vergleichbar. Mich zieht es bei jedem Wienbesuch da hinein, das Angebot ändert sich stets und bei den Auktionen kann man mit den Bietenden mitfühlen, vielleicht sogar selbst mitsteigern.
Ganz in der Nähe ist auch das Doblinger Musikantiquariat, ebenfalls in der Dorotheergasse (U1, U3 Stephansplatz). Wer alte Noten liebt, wird sich dort in dem winzigen Raum wie im Paradies fühlen. Dazu ist das Material meist auch noch preiswert und der Service ausgezeichnet.
Eher normal sind Carla am Mittersteig, das Pfandhaus/Flohmarkt für die weniger Begüterten und die Tauschzentrale. Originell, aber gut nur mit dem Auto erreichbar ist der Mistflohmarkt der MA 48, wo der aufgelesene Sperrmüll verkauft wird.
Im Freien sind die Flohmärkte am Naschmarkt (Samstag, U4 zwischen Kettenbrückengasse und Pilgramgasse) und der Kunst- und Antikmarkt am Donaukanal (Sommersonntage, U1 U4 Schwedenplatz, U2 U4 Schottenring).
Neben diesen Märkten, die man in jedem Führer findet, gibt es aber viele kleine Läden mit Spezialitäten und Galerien, die nicht so bekannt sind. Je nach Interessensgebiet empfehle ich diese vor der Reise im Internet zu suchen und dann abzuklappern.
Ein großer Spielzeugladen ist die Leopold Bannert KG, Werdertorgasse 14, A1010 (U2, U4 Schottenring).
Ein Beispiel für gebrauchte Musikträger ist Teuchtler ALT & NEU, Secondhand LPs und CDs, Riesenauswahl, 1060, Windmühlgasse 10, Nähe Mariahilferstraße.
Man wird dabei nicht nur das eine oder andere Schnäppchen bekommen, sondern damit auch die große Stadt Wien besser kennen lernen und auch einen persönlichen Bezug zu ihr, abseits der touristischen Trampelpfade, herstellen.
Mögen die Wiener auch manche Ressentiments gegenüber den Deutschen haben, wenn sie ihnen etwas verkaufen können, sind sie immer nett. Also nur Mut und in die kleinen Läden eintreten. Und man darf durchaus auch etwas Kitsch kaufen, z.B. eine Schneekugel, eine Original Wiener Erfindung, er ist gut für die Seele (sagen die Experten)!
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